Haupteingang Wassersaal | 2006

Titel
Haupteingang Wassersaal
Herstellung
Datierung
2006
Technik/Art
Fotografie
Beschreibung

Die Ikonographie des Portals verweist sowohl auf die botanische Nutzung des Baus, als auch auf die Huldigung des Herrschers. Der verkröpfte Segmentgiebel wird vom bekrönten Allianzwappen des Fürstenpaares geschmückt, das die Adler von Brandenburg und Preußen zeigt. Das Motiv des Adlers wiederholt sich übrigens auf den Kanten der Eckpavillons, die von heraldischen, Flügel spreizenden Adlern gesäumt sind. 

Auf beiden Seiten des Bogens befinden sich Liegefiguren, dem Wappen zugewandt, mit Füllhörnern und Blumenkränzen. Diese Girlanden sind festlich mit dem Wappenmantel verbunden. 

Auf der Attika des Portals erheben sich die Personifikationen der vier Jahreszeiten: Flora, Ceres, Bacchus und Vulkan. Sie ragen in der Höhe über den Segmentbogen und über die die Achsen markierenden Balusterziervasenpaare auf der Attika hinaus. 

Die breiteren Postamente der vorgestellten Doppelsäulen weisen üppig befüllte Blumenvasen auf; die seitlichen, schmaleren Einzelpostamente sind mit floralem Dekor verziert. 

Wenngleich die Akanthusranken am korinthischen Kapitell ebenfalls ein botanisches Motiv darstellen, kann man an ihnen wohl auch die Funktion des Gebäudes als Repräsentativbau ablesen. Denn abgesehen von seiner Nutzung als Gewächshaus, der er bereits in den 1750er Jahren entbehrte, weil die Orangenzucht aufgegeben wurde (vgl. Giersch o.J., S. 14), war der Bau vor allem ein Ort der fürstlichen Zeremonie, was nicht zuletzt durch die Aufmachung des Wassersaals mit seinen Brunnenbecken und hydraulischen Installationen deutlich wird. (vgl. Möseneder 2012, S. 59)

 

„Der dreitorige Mittelbau beherrscht die Südfront. Gemeinhin bildet die Außenwand des Wassersaals eine gerade Linie. Durch die reiche Portalarchitektur wird allerdings ein Herauswölben aus dem Mauerkern erreicht.

Auf etwa 1 m hohen Sockeln, deren Spiegel Blütengehänge und mit Früchten und Blüten gefüllte Vasen zeigen, stehen korinthische Säulen. Sie rahmen zu je zweien die beiden Seitentüren, dann zu vieren die Mitteltür, wobei stets zwei auf einem Piedestal stehen. Hinter jeder Säule der Mitteltür entspricht an der Wand ein Pilaster. Über den Säulen verkröpft sich das zweimal faszierte Gebälk. Dann folgen ein ungegliederter Fries und ein Konsolgesims. Den oberen Abschluss bildet die Attika, die über den Säulen der Portale Statuen der vier Jahreszeiten auf den durch die Verkröpfung der Attika entstandenen Sockeln tragen.“ (Dettenthaler 1956, S. 17)

Laura Albers

Abbildung
Abbildungsnachweis
FAU Erlangen-Nürnberg, Institut für Kunstgeschichte