Holländische Maler

Bezeichnung
Holländische Maler
Einführung

Im Wassersaal der Orangerie wurde die holländische Malerei des Barock präsentiert. Der bekannteste Künstler des „goldenen Jahrhunderts“ (circa. 1600-1700), Rembrandt van Rijn ist über seine Nachfolger, den Delfter Emanuel de Witteund den Amsterdamer Jaques de Rousseaux vertreten, die dessen Licht- und Farbstimmung wiedergeben. (Wand 4c u. 4 e)

Besonders die Holländischen Maler, die sich im 17. Jahrhundert für einige Zeit in Rom aufhielten und so beide Regionen künstlerisch befruchteten – die sogenannten „Italianisanten“ – sollen in der Erlanger Sammlung gezeigt werden.

Die erste Generation ist mit dem Amsterdamer Bartholomäus Breenberg und dem Utrechter Cornelis van Poelenburch vertreten, die die italienischen Landschaften in die niederländische Kunst einführten. Dem schließt sich die zweite Generation mit dem herausragenden Werk des ebenfalls aus Utrecht stammenden Jan Boths an, dessen Einfluss mit dem Nachfolger Adam Pynacker belegt wird. (Wand 4h u. 4g)

Die holländische Kolonie in Rom wurde zudem von Pieter van Laer geprägt, welche die Gruppe der Bamboccianti hervorbrachte. Diese stellten Alltagsszenen in einem derben Realismus dar, für die die holländische Genremalerei bekannt ist. Letztere wird mit den Harlemern Richard Brakenburgh und Egbert van Heemkerk, den Rotterdamern Jan Philips van Schlichten und Maertensz Sorgh für die unterschiedlichen Schulen belegt. (Wand 4 d)

Doch nicht nur der bäuerliche Alltag in lyrischen Waldstücken, wie durch Aert van der Neer, werden exemplarisch gezeigt, sondern auch die detailreiche Wiedergabe von Schlachten durch Jan van Huchtenburgh und Philips Wouwerman, Architektur durch Athonie de Lorme, Porträts durch Jacques des Rousseaux und Blumen durch Rachel Ryusch. Letztere war, genauso wie Adriaen van der Werff, Hofmaler für Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz. Van der Werff schuf für den Hof einen christlichen Zyklus, der besonders auf französische Vorbilder zurückgeht. Neben dem italienischen Einfluss soll so auch der französische Klassizismus, der die dritte Generation prägte, wie Hermann Lin, vor Augen geführt werden. (Wand 4b u. 4c u. 4h)

Folglich werden verschiedene „Schulen“ bzw. regionale Malweisen und deren wechselseitige künstlerische Austauschbeziehungen durch das „goldene Jahrhundert“ hindurch nachgezeichnet, um einen Überblick der damaligen holländischen Kunst zu geben.

Alexander Steinmüller

Kurztext

Im Wassersaal der Orangerie wurde die holländische Malerei des Barock präsentiert. Der bekannteste Künstler des „goldenen Jahrhunderts“ (circa. 1600-1700), Rembrandt van Rijn ist über seine Nachfolger, den Delfter Emanuel de Witteund den Amsterdamer Jaques de Rousseaux vertreten, die dessen Licht- und Farbstimmung wiedergeben.

Besonders die Holländischen Maler, die sich im 17. Jahrhundert für einige Zeit in Rom aufhielten und so beide Regionen künstlerisch befruchteten – die sogenannten „Italianisanten“ – sollen in der Erlanger Sammlung gezeigt werden.

Die erste Generation ist mit dem Amsterdamer Bartholomäus Breenberg und dem Utrechter Cornelis van Poelenburch vertreten, die die italienischen Landschaften in die niederländische Kunst einführten. Dem schließt sich die zweite Generation mit dem herausragenden Werk des ebenfalls aus Utrecht stammenden Jan Boths an, dessen Einfluss mit dem Nachfolger Adam Pynacker belegt wird.

Die holländische Kolonie in Rom wurde zudem von Pieter van Laer geprägt, welche die Gruppe der Bamboccianti hervorbrachte. Diese stellten Alltagsszenen in einem derben Realismus dar, für die die holländische Genremalerei bekannt ist. Letztere wird mit den Harlemern Richard Brakenburgh und Egbert van Heemkerk, den Rotterdamern Jan Philips van Schlichten und Maertensz Sorgh für die unterschiedlichen Schulen belegt.

Doch nicht nur der bäuerliche Alltag in lyrischen Waldstücken, wie durch Aert van der Neer, werden exemplarisch gezeigt, sondern auch die detailreiche Wiedergabe von Schlachten durch Jan van Huchtenburgh und Philips Wouwerman, Architektur durch Athonie de Lorme, Porträts durch Jacques des Rousseaux und Blumen durch Rachel Ryusch. Letztere war, genauso wie Adriaen van der Werff, Hofmaler für Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz. Van der Werff schuf für den Hof einen christlichen Zyklus, der besonders auf französische Vorbilder zurückgeht. Neben dem italienischen Einfluss soll so auch der französische Klassizismus, der die dritte Generation prägte, wie Hermann Lin, vor Augen geführt werden. 

Folglich werden verschiedene „Schulen“ bzw. regionale Malweisen und deren wechselseitige künstlerische Austauschbeziehungen durch das „goldene Jahrhundert“ hindurch nachgezeichnet, um einen Überblick der damaligen holländischen Kunst zu geben.

Alexander Steinmüller