092 | Reitergefecht

Bezeichnung/Titel
Reitergefecht
Bezeichnung (Gattung)
Gemälde
Katalognummer
092
Inventarnummer (BStGS)
415
Aktueller Aufbewahrungsort
Alte Pinakothek, München
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906-1913?
Standort in der Orangerie
Herstellung
Hersteller (Person)
Herstellungsdatum
17. Jh.
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
65 x 85 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 30
Kurztitel
Seite
S. 18
Kurztitel
Seite
S. 197
Kurztitel
Seite
S. 120, Nr. 655
Kurztitel
Seite
S. 114, Nr. 655
Kurztitel
Seite
S. 106, Nr. 515
Kurztitel
Seite
S. 112, Nr. 515
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0
Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Wissenschaftliche Diskussion

Rechts im Vordergrund kämpfen Reiter auf einem Hügel, während im Mittelgrund drei Kavalleristen in einem Kornfeld streiten. Der zugehörige Bauernhof steht in Flammen. Dahinter findet sich eine flache Landschaft, so dass der Himmel, der fast zwei Drittel der Bildfläche einnimmt, das Bild dominiert.

Der schießende Reiter im Mittelgrund findet sich auch in anderen Werken, wie „Reitergefecht vor einer brennenden Windmühle“ (Staatliches Kunstmuseum, Nowgorod) wieder.

Reber spricht „von zweifelhafter Echtheit“ (Reber 1906, S. 18) „mit dem wahrscheinlich unechten Monogramm“ (Reber 1913, S. 197) und auch für Bulle handelt es sich um ein qualitativ minderwertiges Werk des Wouwerman (Bulle 1906, S. 30). Falls es ein Werk von diesem ist, ist es aufgrund der dreizonigen Landschaft, die Zonen sind aber noch unverbunden, und dem großen wolkigen Hintergrund in die 1640er zu datieren (Schuhmacher 1989, S.78).

Abraham Bredius spricht es Jan van der Stoffe oder Jan Marten de Jonge zu (Reber 1913, S. 197). Aufgrund des Sujets, der Landschaft und der Qualität – insofern dies anhand der Abbildung prüfbar ist – lässt sich Bredius Meinung nicht widerlegen. So zeigt zum Beispiel Jan van Stoffe seine Figuren ähnlich wie Palamedesz aufstehend oder bereits tot zu Füßen der kämpfenden Reiter, wie „Reitergefecht bei einem Fluss“ (Dorotheum, Wien), sowie schießend im „Reitergefecht“ (Bonhams, London) wie bei Wouwerman.

Alexander Steinmüller

Kurztext

Das Reitergefecht lässt sich nur schwer einem Künstler zuordnen. So bleibt es offen, ob das Gemälde mit dem zweifelhaften Monogramm von Philips Wouwerman (1619-1668), von Jan van der Stoffe (1610-1682) oder Jan de Jong (1609-1647) stammt.

Rechts im Vordergrund kämpfen Reiter auf einem Hügel, während im Mittelgrund drei Kavalleristen in einem Kornfeld streiten. Der im Hintergrund befindliche Bauernhof steht in Flammen. Dahinter findet sich eine flache Landschaft, sodass der Himmel, der fast zwei Drittel der Bildfläche einnimmt, das Bild dominiert.

Alexander Steinmüller

Anmerkung

Reber 1906: „Reitergefecht. Auf flachem Kornfelde und auf einer benachbarten Anhöhe ist ein Gefecht im Gange. Im Hintergrund links ein brennendes Bauernhaus. Bez. links unten: PHLS (verschlungen) W, von zweifelhafter Echtheit. […] Ob aus Wouwermanns Frühzeit oder von J. v. d. Stoffe oder Jan Martsen de Jonge, wie A. Bredius will, muss dahingestellt bleiben.“ (S. 18)

Bulle 1906: "Das Reitergefecht desselben Meisters (Nr. 92) ist weniger sorgfältig in den Einzelheiten und die Pferde wollen uns hier etwas hölzern erscheinen. Das Bild hat einen goldbraunen Grundton, aus dem sich die rote Jacke des Schimmelreiters und das gelbe Wams des Fahnenträgers wirksam herausheben." (S. 30)

Reber 1913: „[Ein] weniger [gutes Stück Wouwermans als die Zigeunergruppe 145. und die Bauernfamilie 146. ist] das Reitergefecht auf dem Kornfelde mit dem wahrscheinlich unechten Monogramm, ein Bild, das von Bredius dem Jan van der Stoffe oder Jan Marten de Jonge zugeschrieben wird.“ (S. 197)