057 | Reitergefecht
In einer weiten Landschaft findet eine Reiterschlacht statt, die durch ihre diagonale Komposition an Dynamik und durch die leidenden Gesichter an Dramatik gewinnt (Meyer 1991b, S. 184). m Vordergrund tobt der Kampf, die Reiter feuern, über Leichen galoppierend, aus ihren Pistolen und Gewehren. Die übereinander verschlungenen Figuren, insbesondere die Pferde, werden in schnellen Bewegungen und verschiedenen Ansichten gezeigt. Mit dieser dramatischen Dynamik kontrastiert der Vordergrund die geordneten Schlachtaufstellungen und die friedlichen Ortschaften links und rechts im Hintergrund.
Der Mittelgrund wird von einer dunklen Baumgruppe dominiert, die sich vom wolkigen Hintergrund kontrastreich abhebt. Schlaglichtartig werden einzelne Reiter bzw. Pferde beleuchtet und detailreicher wiedergegeben, wie es für die holländische Schlachtenmalerei typisch ist - so sind einzelne Waffen und ihre Kleidung, auch wenn sie keine Identifikation von Gruppen ermöglichen sollen, teils minutiös gearbeitet. Wie auch heute noch die Reihe von Gefechtsdarstellungen in der Erlanger Sammlung (Nr. 58, 65, 92), die sich zurzeit in der Staatsgalerie der Residenz Ansbach befinden, belegt.
Huchtenburgh wurde folglich in die Erlanger Sammlung integriert, da er einerseits von Nicolaes Berchem und Philips Wouwerman beeinflusst gewesen ist, andererseits als herausragender holländischer Schlachtenmaler mit bunten Farben gilt (Zimmermann 1908, S. 32). Ob dies auch für das vorliegende Gemälde gilt, muss dahingestellt bleiben, da zurzeit dem Verfasser nur eine farblose Aufnahme zur Verfügung steht.
Alexander Steinmüller
Der herausragende Schlachtenmaler Jan van Huchtenburgh (1647-1733) zeigt in einer weiten Landschaft ein „Reitergefecht“. Im Vordergrund tobt der Kampf, die Reiter feuern - über Leichen galoppierend - aus ihren Pistolen und Gewehren. Die übereinander verschlungenen Figuren, insbesondere die Pferde, werden in schnellen Bewegungen und verschiedenen Ansichten gezeigt. Im Unterschied hierzu finden sich im Hintergrund geordnete Schlachtaufstellungen und noch friedliche Ortschaften.
Das Werk gehört zu einer Reihe von Gefechtsdarstellungen in der Erlanger Sammlung (Nr. 58, 65, 92), die sich heute in der Staatsgalerie der Residenz Ansbach befinden.
Alexander Steinmüller
Reber 1906: „Reitergefecht. An den Ästen einer Baumgruppe mehrere Gehenkte. Im Hintergrund links eine Stadt, rechts auf einer Höhe eine kleinere Ortschaft, vor der ersteren Aufmarsch, vor der letzteren Schlacht. - Bez. rechts unten: JHB (verschlungen).“ (S. 12)
Bulle 1906: „Die beiden Schlachten Huchtenburgs (Nr. 57, 58) sind gegenständlich nicht ohne Reiz, aber malerisch etwas härter.“ (S. 30)
Reber 1913: „Geringer sind zwei Reitergefechte des Haarlemers Jan von Huchtenburg (1646 - 1733), eines Schülers von Thomas Wyck und Nachahmers des Wouwerman (wie das vorstehende Bild aus der Zweibrückener Galerie).“ (S. 197)
Haack 1921/22: „Um den Pferde- Kriegsmaler Wouwermann gruppieren sich in unserer Galerie eine Reihe anderer Vertreter dieses Faches: Jan van Huchtenburg, Herman van Lin, Palamedes Palemedesz gen. Stevaerts, er selbst hat als Pferdemaler von dem gleichfalls hier vertretenen Pieter van Laar, auf den später noch ein Mal zurückzukommen ist, Anregungen empfangen, wie er als Figurenmaler auf Frans Hals zurückweist.“ (S. 11)