063 | Waldweg

Bezeichnung/Titel
Waldweg
Bezeichnung (Gattung)
Gemälde
Katalognummer
063
Inventarnummer (BStGS)
1926
Aktueller Aufbewahrungsort
Alte Pinakothek, München
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906-1934
Standort in der Orangerie
Herstellung
Hersteller (Person)
Herstellungsdatum
2. Hälfte 17. Jh.
Material
Holz
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
38 x 30 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 25-26
Kurztitel
Seite
S. 113, Nr. 553
Kurztitel
Seite
S. 119, Nr. 553
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0
Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Wissenschaftliche Diskussion

Der Fokus bei dem Gemälde des Jan van der Meer von Haarlem (1656-1705) liegt auf der Landschaft, sodass die die Figuren, ein Reiter und seine Hunde, am Scheideweg nur noch unbedeutend wirken. Der Weg führt entweder in einen dunklen Wald oder ins offene Flachland mit Weidetieren, sodass einerseits eine Baum-, anderseits eine Auenlandschaft detailliert wiedergeben werden kann.

Außergewöhnlich ist, dass sich hier die Tiere nicht an prominenter Stelle befinden, wie es typisch für Jan van der Meer ist, sondern Vegetation bzw. Landschaft im Fokus steht (Vgl. Nicolaisen 2012, S. 198). Dass hier die Tiere nur als Staffagefiguren verwendet werden, lässt sich besonders anhand eines Vergleiches mit Jan Wijnant seinem Jagdhund (Nr. 94) und Willem Romey seinen Pferden (Nr. 73) nachvollziehen.

Mit „Landschaft“ oder „Waldlandschaft“ (Pinakothek, München) folgt er seinem Lehrer und Vater Jan van der Meer der Ältere nach, wie „Landschaft mit Bauernhof“ (Rijsmuseum, Amsterdam) von 1648 oder „Landschaft mit Bauernhaus am Fluss“ (Hermitage, St. Petersburg) von 1650 zeigen. Vermutlich griff man für Erlangen auf ein solches Motiv zurück, da Tierdarstellungen ausreichend in der Erlanger Sammlung vertreten waren, sodass das vorliegende Werk als Notlösung für die holländische Landschaftsmalerei fungierte, da es sich um ein „Motiv größter Anspruchslosigkeit, weder in Farben noch Formen effektvoll“ deren Details aber zu einem „stimmungsvollen Ganzen“ verbunden wurde, handelt (Bulle 1906, S. 26).

Alexander Steinmüller

Kurztext

Der Fokus im Gemälde des Jan van der Meer von Haarlem (1656-1705) liegt auf der Landschaft, sodass die Figuren, ein Reiter und seine Hunde, am Scheideweg nur noch unbedeutend wirken. Der Weg führt entweder in einen dunklen Wald oder ins offene Flachland mit Weidetieren, um einerseits eine Baum- anderseits eine Auenlandschaft detailliert wiederzugeben.

Dass hier die Tiere nur als Staffagefiguren verwendet werden, lässt sich besonders anhand eines Vergleiches mit Jan Wijnants Jagdhund” (Nr. 94) und Willem Romeyns “Beladenen Pferden” (Nr. 73) nachvollziehen.

Alexander Steinmüller

Anmerkung

Bulle 1906: "Von den Eigensten und Größten der holländischen Landschaftsmalerei [...] kann unsere Sammlung leider kaum eine Vorstellung vermitteln. Immerhin kann man etwa an dem Bilde Nr. 63 (Mittelraum) des Jan van der Meer von Haarlem (nicht zu verwechseln mit dem bedeutenderen Jan v. d. Meer von Delft), einem Maler aus dem Kreise des Jakob von Ruysdael, sich die Stellung dieser Künstler der Natur gegenüber klar machen. Es ist ein Motiv von größter Anspruchlosigkeit, weder in Farben noch Formen effektvoll; aber man erkennt, daß der Künstler auch an diesen einfachen Dingen eine Fülle von Feinheiten herausfand und sie zu einem stimmungsvollen Ganzen zusammenzufassen wußte." ( S. 25-26)